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            Pro 7 - pro Wassergeburt ... 
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        Wasserbabypost 4/98 
            Am 23. August strahlte der Fernsehsender Pro 7 in seiner 
              Serie "Welt der Wunder" einen Beitrag zum Thema Wassergeburt 
              und Wasserbabies aus. Es war eine insgesamt der Wassergeburt wohlgesonnene 
              Dokumentation. Und dies verdient bereits Beachtung. Zum einen hatte 
              sich derselbe Sender wenige Monate zuvor mit einem schlecht recherchierten 
              Beitrag über Wassergeburten in Russland disqualifiziert, zum 
              anderen hat sich bisher noch keiner der öffentlich-rechtlichen 
              Sender an dieses Thema herangewagt. 
            "Immer mehr Frauen in Europa wollen für 
              sich und ihr Baby die sanfte Geburt im Wasser", wurde das Thema 
              eingeleitet. 
              Ja, was mögen die Frauen, die sich intensiv und selbstsicher 
              mit der Wassergeburt beschäftigen, dann wohl zur Geburt, die 
              hier gezeigt wurde, gesagt haben? Auf dem Rücken, bewegungslos, 
              und mit einem Arzt, der seine Finger immer dazwischen hat, obwohl 
              eine Einmischung von außen überhaupt nicht nötig 
              wäre. So stellt sich keine der Frauen bei C. Enning die Wassergeburt 
              vor, die Schwangeren nicht, aber auch nicht die Hebammen, die sich 
              zur Fortbildung anmelden. Sie wissen, dass gerade das Wasser die 
              vollkommen selbstgesteuerte Geburt möglich macht. "Peepschow-Geburt", 
              kommentierte denn eine dieser Frauen auch die von Pro 7 gezeigte 
              Geburt. Sie fragt sich, warum es gerade diese sein musste, wenn 
              aus der Hebammenpraxis Enning doch ganz andere Filme zur Verfügung 
              standen? - Die Antwort bleibt den geneigten Leserinnen und Lesern 
              überlassen. 
            Ich hatte die Gelegenheit mit Frauen zu sprechen, 
              die sich vor diesem Beitrag noch nicht mit Wassergeburt beschäftigt 
              hatten. Sie fühlten sich von den gezeigten Aufnahmen zwar nicht 
              irritiert, verstanden aber auch nicht recht, was daran nun so viel 
              besser sein sollte, als an der "normalen" Landgeburt in 
              der Klinik. Leider ist die Pro 7 Sendung hier auf halbem Wege stecken 
              geblieben. Viel echte Information kam nicht rüber. Trotzdem 
              hat sie vielleicht einige Menschen neugierig gemacht; und wer sich 
              dann auf die Suche begibt, wird das finden, was den Herren von Pro 
              7 nun doch zu heikel war: die Frau, die auch und gerade während 
              der Geburt sich selbst bestimmt. 
            Und dann tauchten, paddelten und schwammen sie 
              endlich: die Wasserbabies. (Nebenbei gefragt: was sollte unter all 
              den tollen, echten Kindern die Computeranimation aus der Apollinaris-Werbung?) 
              Und wir wissen nun, was wassertrainierte Kinder so alles können. 
              Vielleicht habe ich ja zuviel erwartet, wenn ich mir unter all dem 
              Höher-Schneller-Weiter-Gehabe auch wenigstens einen Hinweis 
              darauf wünschte, dass das Wassertraining vor allem auch benachteiligten 
              Kindern Gutes tun kann. Gemessen an der Kürze des Gesamtbeitrages 
              waren die Informationen zu den Wasserbabies doch noch recht umfassend. 
            Fazit: Wir freuen uns darüber, einen durchweg 
              positiven Beitrag zum Thema Wassergeburt und Wasserbabies gesehen 
              zu haben, aber wir geben die Hoffnung nicht auf, dass Qualifizierteres 
              folgen könnte - vielleicht sitzen wir dann in der ersten Reihe? 
      UM 
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