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     Bericht aus Mühlacker ... 
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      Väter und Babyschwimmen (Wasserbabypost 4/99) 
            Aller Anfang ist schwer - und so ein massiver Umbruch 
              wie eine Geburt ist es allemal. Zuvor war man, eventuell sogar etliche 
              Jahre, zu zweit. Das Leben hatte sich eingespielt, man hatte gemeinsame 
              Aktivitäten und jeder hatte seine Freiräume. Nun wird 
              aus der Zweierbeziehung eine Dreierbeziehung (und sind die nicht 
              immer problematisch?) in der das Kind den gemeinsamen Tages- und 
              Nachtrhythmus bestimmt. Die Frau ist - vor allem wenn sie stillt 
              dem Kind sehr nahe, sie erscheinen oftmals sogar eins zu sein wie 
              vor der Geburt. Der Mann bleibt als "Beobachter" außen 
              vor und es ist nicht leicht eine Beziehung zu seinem Kind aufzubauen, 
              die über Windeln wechseln und "kurz mal halten" hinausgeht. 
              Auch beim zweiten und dritten Kind ging es mir nicht viel anders. 
              Mir haben zwei Dinge hier geholfen. Zum einen die Babymassage, die 
              uns Johanna auf wunderschöne Weise gezeigt hat. Durch die intensive 
              Beschäftigung mit "meinem" Kind verlor ich meine 
              Berührungsängste zu diesem so zerbrechlichen Wesen und 
              es entstand die Nähe und Verbundenheit wie ich sie mir wünschte. 
              Das zweite das mir half war das Babyschwimmen, durch das ich - schon 
              vom ersten Tag an - eine intensive Beziehung zu meinem Kind entwickeln 
              konnte. So entsteht beim Wassertraining durch die bewusste Beschäftigung 
              mit dem Kind, durch Einfühlen in den Atemrhythmus des kleinen 
              Menschen, durch den kurzen Schlaf des Kindes im Wasser, mit dem 
              Köpfchen auf meiner Hand, und durch die Aufheizphase danach, 
              eine Nähe, die die Mutter-Kind-Beziehung gut nachempfinden 
              lässt. Meine Eifersucht dem Kind und vor allem der Mutter gegenüber 
              verlor ich durch diese einzigartigen Momente. Das Schöne am 
              Babyschwimmen war, dass ich es später im Schwimmbad fortführen 
              konnte. Ich entdeckte dabei ein, für uns beide bekanntes Element, 
              für mich und das Kind neu. Mit jedem Kind entwickelten sich 
              ganz neue Rituale, Spiele und Erfahrungen, die nur ich mit Ihnen 
              teile und die ich nicht missen möchte. 
              Da nun sowohl meine Frau als auch ich eigene Bereiche haben, in 
              denen wir - von Anfang an - ganz eigene Erfahrungen mit den Kindern 
              machen, und Vertrautheit und Nähe schaffen können, profitiert 
              auch unsere Beziehung. Mich würde interessieren was andere 
              Väter - und auch Mütter - für Erfahrungen gemacht 
              haben. Schreibt mir bitte! 
      Stefan Kettig, Jahnstrasse 3, 75248 Dürrn 
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